Elektrizitätswerk Barßel

Es sind nur noch wenige Menschen, die sich an die Zeit der Petroleumlampe erinnern. Ich meine nicht die Jahre des II. Weltkrieges und danach, wo wieder auf diese Lampen und auf Karbidlampen zurück gegriffen wurde. Ich meine die Zeiten vor dem I. Weltkrieg. Damals hingen die seligen Petroleumlampen in der besten Stube oder dienten als Standlampe für den Betrieb in der Küche. In den Viehställen wurden sie als Handlampe oder Laterne benutzt oder auf dem Gang zum Nachbarn mitgenommen. Aber schon Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Elektrizität schon hier und da Einzug gehalten. In Wiesmoor war ein großes Elektrizitätswerk entstanden, von dem aber die weiten Bereiche des nordwestdeutschen Raumes noch nicht profitierten. In Barßel wurde schon im Jahre 1910 eine Debatte um die Einrichtung eines kleinen Gaswerkes geführt. Eine Bremer Firma Pentairgas AG interessierte sich für das Projekt. In der Presse wurde damals berichtet, dass eine solche Gasanstalt im Herbst 1910 gebaut werden sollte. Da die Ortsvertretung die Errichtung abgelehnt hatte, wolle man deshalb eine Gesellschaft m.b.H. gründen. Trotzdem war man skeptisch, weil die Gemeinde nicht bereit war, die Anlage zu übernehmen. Man hegte die Befürchtung, dass die wegen der großen Unkosten wohl nur für den engeren Ort da wäre und z.B. Barßelermoor keinen Anschluss erhalten würde. Es wurde immer mehr die Befürchtung geäußert, dass die ganze Angelegenheit in den Kinderschuhen stecken bleiben würde. Und damit hat man dann auch recht behalten, denn das Innenministerium riet der Gemeinde, weil möglicherweise Wiesmoor als Stromlieferant auftreten würde, von einem Bau der Gasanstalt abzusehen.

Es existierte damals in Barßel noch die alte Molkereigenossenschaft. Im Jahre 1913 unternahm die Genossenschaft den Versuch, ihren Betrieb etwas rentabler zu gestalten. Sie war deshalb bemüht, der Molkerei in kleines Elektrizitätswerk anzugliedern. Dieses sollte den Ort Barßel mit Strom versorgen. Der damalige Gemeindevorsteher Ebkens hatte keine grundsätzlichen Bedenken gegen dieses Vorhaben. Er machte aber seine Zustimmung von einigen Auflagen abhängig. Die Gemeinde müsste mitentscheiden können, wo Leitungsmasten aufgestellt werden durften oder wo nicht. Die Ortsgemeinde hatte zwischenzeitlich eine Absprache mit der Genossenschaft getroffen. Alle Straßenlampen sollten einen Anschluss und eine besondere Leitung bekommen, so dass sie in der Molkerei ein- und ausgeschaltet werden konnten.

Die Genossenschaft begann nun mit der Errichtung des kleinen Elektrizitätswerkes und konnte am 21.10.1913 den Betrieb aufnehmen. Vor dem Ausbruch des I. Weltkrieges setzte damals sehr schnell eine große Verknappung von Beleuchtungsmitteln (Petroleum, Kerzen) ein. Barßel durfte sich glücklich schätzen, über ein eigenes Elektrizitätswerk zu verfügen. Der Ort war nicht mehr abhängig von den kriegswirtschaftlichen Beschränkungen in der Petroleumversorgung.

Der Bau des Kriegerdenkmals im Jahre 1913 war, neben der Einweihung des Kriegerdenkmals “das” Ereignis in Barßel. Das spiegelt sich auch in den Presseberichten wieder, die ich dazu im Archiv der Münsterländischen Tageszeitung in Cloppenburg (MT) gefunden habe. Es wurde damals u.a. berichtet:

(5.1.)
Schon verschiedentlich ist angeregt, bei unserer Genossenschaftsmolkerei eine elektrische Lichtzentrale einzurichten. Es wäre gewiß zu wünschen, wenn die Lichtfrage unseres Ortes durch definitive Beschlußfassung in dieser Hinsicht gelöst würde.

(16.2.)
Endlich befaßt man sich anscheinend etwas energischer mit der Frage unserer Ortsbeleuchtung. Die Molkereigenossenschaft hat nämlich den Plan erwogen, mit unserer Genossenschaftsmolkerei eine elektrische Zentral zu verbinden. In einer Vorstandsversammlung der Gesellschaft wurde beschlossen, nach der Zahl der eventuellen Anschlüsse Erkundigungen einzuziehen um so über die Rentabilität von fachmännischer Seite ein Urteil zu gewinnen. Im günstigen Falle wird die Märzversammlung der Genossenschaft alsdann über die elektrische Lichtfrage eine bejahende, allen willkommende Antwort geben. Außer der Lichtfrage mag erwähnt sein, daß ganz bestimmt auch in dem Kleingewerbe allmählich der Elektromotor sich einführen wird, eben, weil die elektromotorische Kraft erfahrungsgemäß billige und dieser Motor eine bequeme Handhabung ist.

(28.2.)
Wohl selten macht die Lichtfrage so viele Schwierigkeiten wie hier. Man hat sozusagen, elektrisch ausgenommen, fast alles versucht und lobt nur Petroleum; na, wenn das immer noch die wahre Lichtquelle sein soll, so können wir gewiß den bekannten Petroleumwagen noch oft in den Barßeler Straßen sehen. Doch inzwischen machen die Elektrischen gute Fortschritte. Man will noch nähere Erkundigungen über Rentabilität usw. von Fachleuten einziehen. Barßel liegt ziemlich geschlossen und so würde die Anlage, eben weil man bedeutend an Gestänge spart, sich wesentlich billiger gestalten.

(28.3.)
Mit der neuen Lichtanlage ist man nichts weitergekommen. Es wird geplant, dieselbe bei der Molkerei anzugliedern. Vielleicht werden aber die Maschinen der Molkerei wohl nicht die dazu erforderliche Kraft besitzen. Zu wünschen wäre, daß wir bald besseres Licht bekämen, da die Petroleumlampen die Straßen nur recht mangelhaft beleuchten.

(10.4.)
Am nächsten Sonntag ist beim Wirt Th. Strohschnieder die diesjährige ordentl. Generalversammlung der Molkereigenossenschaft Barßel. U. a. wird in dieser Versammlung auch über den Anschluß einer elektrischen Zentrale an unsere Molkerei Beschluß gefaßt. Die stattgefundenen Umfragen haben ergeben, daß auf eine große Zahl Teilnehmeranschlüsse zu rechnen ist. Ein auswärtiger Herr wird über die Vorteile der elektrischen Zentrale referieren.

(17.4.)
In der Versammlung der Molkereigenossenschaft wurde eine Kommission gewählt, welche über die Anlage einer elektrischen Zentral unter Anschluß des Ortes Material sammeln soll. In der nächsten Versammlung soll sodann hierüber definitiv Beschluß gefaßt werden. Für die Molkerei war das abgelaufene Geschäftsjahr günstig. Der Umsatz betrug 100 000 M (gegenüber 75 000 M im Vorjahre).

(10.5.)
Auf der letzten Molkereigenossenschaftsversammlung, welche im Gasthofe Schröder hierselbst einberufen war, sprachen sich sämtliche anwesenden Genossen für die Errichtung eines Elektrizitätswerkes aus. Von 30 Genossen waren 25 Genossen erschienen. Es wurden Landtagsabgeordneter Pekeler-Elisabethfehn und Meisterfeld-Barßel gewählt und beauftragt, einige Oerter, welch eine elektrische Anlage besitzen und unter ähnlichen Verhältnissen leben, zu besichtigen. Man hofft hier allgemein, daß die Anlage mit dem Molkereibetriebe verbunden wird, und daß sämtliche Genossen sich dazu bereit erklären.

(23.5.)
Mit der Gründung einer elektrischen Lichtanlage, welche mit der hiesigen Molkerei verbunden werden soll, arbeitet man hier schon seit längerer Zeit. Allem Anscheine nach wird die Anlage wohl zustande kommen. Von den 30 Genossen der hiesigen Molkerei sind entschieden die meisten für diese Einrichtung, da die meisten der Genossen direkt aus dem Ort sind. Immerhin sind aber noch mehrere Molkereigenossen da, die sich nicht dafür entschließen werden. Freilich können diese die Verbindung des elektrischen Betriebes mit der Molkerei nicht hintertreiben, da sie von der Mehrheit überstimmt werden. Diese werden alsdann gezwungen werden, ihren Austritt aus der Molkereigenossenschaft zu erklären. Es hätte gewiß viel für sich, wenn die Schaffung einer elektrischen Lichtanlage für unsern Ort allein wäre. Es würden alsdann sicher noch mehr Genossen zusammenkommen als die Molkereigenossenschaft jetzt zählt und zudem würden dann auch sicher mehr Flammen gebraucht werden, da das Interesse alsdann größer wäre. Diese Anlage könnte eine nette Einnahmequelle für den Ort Barßel werden. Solche Betriebe hat man wohl mehr in ähnlichen Oertern wie Barßel, wo jährlich große Ueberschüsse zu verzeichnen sind. Diese Einnahme würde für unsern Ort ja für immer fehl gehen, wenn die Genossen der Molkerei diese Angelegenheit in die Hand nehmen. Nun wird man sagen: „In Verbindung mit der Molkerei kommt die Anlage lange nicht so teuer“. Von den 6 bis 700 M Reinertrag, welche fachmännische Leute versprochen haben, bleibt gewiß auch dann noch ein Ueberschuß wenn sie getrennt von der Molkerei einen Betrieb für sich allein bildet. Alsdann würde die Molkerei das bleiben, was sie jetzt ist und manche Genossen, welche bei der Gründung derselben das Risiko damals übernahmen, um die Milch- und Butterpreise hier zu haben, brauchten dann nicht ihren Austritt aus der Molkereigenossenschaft zu erklären.

(23.6.)
Die gestrige Versammlung unserer Molkerei-Genossenschaft wählte eine Kommission von 5 Mitgliedern, welche sich mit einer elektrotechnischen Firma in Verbindung setzen soll. Der Kommission gehören an: Meisterfeld (Barßel), Th. Niehaus (Barßel), B. Pekeler (Elisabethfehn), H. Fugel (Barßel) und Fr. Burmann (Barßel). Zu Oktober soll die Anlage fertig ein. Von Privatpersonen sind schon über 290 Flammen als Abnahme sichergestellt. Dazu kommen noch die in letzter Ortausschußsitzung sichergestellte Ortsbeleuchtung und evtl. elektro-motorische Kraftanlagen.

(13.7.)
Die Errichtung der elektrischen Ortszentrale wurde der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Herm. Pöge-Hamburg übertragen. Die Firma beschäftigt sich augenblicklich mit der Ausarbeitung eines Bauplanes für Zentrale und Leitungsnetz. Die Anlage soll zum 15. September fertig sein.

(22.7.)
Hurra! Nu fangt die Elektrisken mit die Installierung an. Nu könt wi bold knipsen und blitzen, datt so `ne Ort heff. Use Mamme krigd ne Lüchten in die Kök un in die Kammer, use Vader in den Stomd und in den Stall, im Keller, im Flur, uppn Bön und in Boden und Werkstattt öwerall könt wie knipsen und dann is lecht, un wenn man dann wär knipst, ist datt duster. Un man kann sick die Fingers nich verbrennen, man brukt kine Lüchtens schüen und afnöseln, o. watt sick use Lise freit, datt düsse Kleierei am Vörmdag nächstens wegfällt. Uk die Wind kann nix utpusten, datt kump, weil die Strom in dei Glasbiärn dör`n drünnen Droht maut, und dorbi maut hei schweiten, datt hei gleunig wiärn deit. Ja, ja, die Erfingung ist graut, am ein Glück, datt bi uns mit dem Schweit blos datt glörn kump, gleinig wird blos einige Näsen, so ähnlik as datt elektriske Bogenlicht, wor uk kin Droht sondern Spitzen von Kohlen gleiht. Pär könt wi nu sporn, dorför spannt wi den Elektromotor an dei Wand und brukd uck kinen Dreschgöpelmit Göpelstange. Ja ja, datt will alltauhope heil moi wiärn, man wenn dei Krimskrams verseggdt, wat dann? Na nu, dor maut man eben wie Heini välsitig praktisch sin un sick uppdatt Elektrisiergebiet verstohn un Droht anknüppen, Sicherungen insetten und den Krams bi die Anlage gaut studeern, kann kann man manches sülwst; doch so licht passiert nix, datt kann woll fiftig Johr gaud gohn gahn, eh der watt Malheur passeert mit dem elektrisken Belüchtungs- und Kraftkrams. Datt nieste ist bi die Anlage die elektromagnetisken Kraft. Man brukt den Draht von dei Leitung bloß üm son Haufisen wickeln, dann trecket disse sogenannte Elektromagnet je noh Gröte und Häufigkeit derWickelei alles an, wormit Isen verbunden ist und die Geldknippen mit Isenbügelm Schauh mit Nögel, Korsetts mit Stohlstangen, verrostete Forröhr, nicht bewickelte Seißen und söcke Saken möt verschwinden, mit dem niesten maut alles binander passen, schall ett nicht hier und dor nen Ruck und Puff gäben. Awer Anschluß nämt wi ahle, weil datt Knippsen doch an sick all schön ist.

(29.8.)
Für die durch Anlegung der elektrischen Zentrale erforderlichen Maschinen wird unsere Genossenschaftsmolkerei durch Anbau vergrößert. Vor Niehaus Gasthof lagert eine Menge Eisengestänge für die elektrische Leitung, desgleichen liegen bei der Molkerei die großen Leitungsmasten. Mit dem Spannen des elektrischen Netzes macht man gleich nach Fertigstellung der Hausinstallationen den Anfang.

(9.10.)
Am Dienstag Abend brannte zum ersten Male das elektrische Licht. Die Probebeleuchtung gefiel allgemein und so wird unser Ort in nächsten Tagen, wenn alles vollständig in Funktion ist, sich im Glanze elektrischer Beleuchtung zweifelsohne ganz vorzüglich ausnehmen. Die meisten Hausbesitzer haben sich dem Lichtnetz angeschlossen und mustern schon die im Schaufenster von Sch. ausgestellten elektrischen Lampen, die in wirklich schönen Ausführungen feilgeboten werden. Wer jetzt noch der Ansicht ist, daß unser Ort nicht auf der Höhe sei, der komme und sehe, ob im ganzen Münsterlande innerhalb der kurzen Frist von 3 Jahren sich noch ein zweiter Ort getraute, sämtliche Ortsstraßen statt des Flintenpflasters mit Klinkern zu versehen, allenthalben neue Bürgersteige zu errichten, ein wertvolles Kriegerdenkmal zu bauen und eine elektrische Zentral mit Ortsbeleuchtung zu schaffen. Diese Neugestaltung durch die Kommune ist für jeden Ort stets der beste Beweis inneren wirtschaftlichen Aufschwunges.

(16.10.)
Emsig schafft man an der Vervollständigung des elektr. Leitungsnetzes und der Installation, damit die ganze Anlage zum kommenden Sonntage perfekt ist. Eine besondere Leistung verlangt die Leitung an der Bahnlinie, hier muß nämlich durch den Bahndamm eine besondere Kabelleitung gelegt werden, um jedwede Möglichkeit einer Kollision der Leitung mit dem schwarzen Schnauber des Schienenrosses von vornherein auszuschalten. Ganz vorzüglich sind die Straßenlampen mitten über der Straße an straffen Leitungsdrähten angebracht. Dadurch wird der Lichtkreis ein weiterer und mancher Straßenbewohner kommt nicht so sehr in Gefahr, von dem möglicherweise direkt vor seinem Fenster stehenden Straßenlicht zu zehren und an der eigenen Anlage zu sparen.

(21.10.)
Unsere neue elektrische Zentrale wurde am Sonntag dem vollen Betrieb übergeben. Alles funktionierte ohne jeglichen Tadel, auch das neue Kriegerdenkmal war durch die elektrische Birnenbeleuchtung anläßlich der Jubiläumsfeier der Völkerschlacht schön illuminiert. Man ist allgemein voll des Lobes über d. vorzügliche Lichtwirkung insbesondere auch über die gut geschaffene Straßenbeleuchtungsanlage, und zweifelsohne werden auch dort, wo man dieser neuen Einrichtung noch nicht volles Vertrauen schenken wolle, mit der Zeit die neuen Lichtanlagen Eingang finden; denn es ist doch schön, wenn man mit dem einfachen Knipps über „Hell“ und „Dunkel“ befehlen kann. Man muß gestehen, unsere Molkereigenossenschaft hat mit der Schaffung dieser Zentrale einen guten Griff getan; denn die Zahl der Abnehmer wird weit größer werden, wie man es sich anfänglich dachte.

Im Jahre 1921 wurde von den Behörden eine Revision des Ortsnetzes, des Elektrizitätswerkes und der Hausleitung angeordnet. Ein Bodenbrand im Hause des Kapitäns Sasse hatte dazu wohl den Ausschlag gegeben. Bei der Untersuchung wurde aber alles in Ordnung befunden. In den Häusern wurden aber manche Beanstandungen gefunden. Es waren häufiger Sicherungen und Leitungen behelfsmäßig geflickt. Es lag wohl auf der Hand, dass ein so kleines E-Werk nicht gerade billigen Strom liefern konnte. Es gibt Hinweise darauf, dass der Strompreis eine halbe Mark pro Kilowattstunde gekostet haben soll.

Später ist die Molkerei mit dem Elektrizitätswerk in private Hände übergegangen. Adolf Brüggemann hat am 5.12.1917 den Betrieb von der Genossenschaft übernommen und bis zum 17.9.1919 geführt. Wie lange das Elektrizitätswerk weitergeführt worden ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Ich denke, dass das Torfkraftwerk Wiesmoor die Belieferung mit Strom am 6.12.1919 von Brüggemann übernommen hat. Das Kraftwerk in Wiesmoor zählte zu den ersten Dampfturbinenkraftwerken Norddeutschlands. Für die Torflieferung war der Staat und für die Stromerzeugung die Siemens-Elektrische-Betriebe zuständig. Die PreussenElektra und die Stadt Leer haben sich im Jahre 1929 zur Weser-Ems-Stromversorgung AG (Wesag) zusammen geschlossen. Zwei lokale Stromgenossenschaften (STROSAG AG und Landeselektrizitätsverband Oldenburg) fusionierten im Jahre 1943 zum regionalen Stromversorger Energieversorgung Weser-AG. Ich nehme an, dass seit dieser Zeit die EWE der Stromlieferant für die Gemeinde Barßel ist.

Die Molkerei erlebte eine Blütezeit und belieferte große Einzelhandelsketten sowie in das europäische Ausland. Der Betrieb der Molkereigenossenschaft war später nicht mehr rentabel. So genehmigte die Genossenschaftsversammlung eine Fusion mit der Molkerei Holterbarge (Ostfriesland) zum 1.12.1987. Das Sterben von kleineren Molkereien hat dann auch der Molkerei Holterbarge/Barßel den Garaus gemacht. Das Molkereigebäude ist von dem Barßeler Bäckermeister Paul Nehus erworben und zu einer leistungsstarken Bäckerei ausgebaut worden. Der Betrieb wurde 1999 aus Krankheitsgründen aufgegeben. Das Gebäude ist danach von der Raiffeisenwarengenossenschaft gekauft worden. Es wurde dort ein Fachmarkt für Haus, Tier und Garten eingerichtet. Inzwischen ist der Barßeler SKF-Laden, eine Einrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen, in das Gebäude eingezogen.

Jann-Heino Weyland

Quelle: Barßeler Blätter Nr. 29 – 2013

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