Ausgewandert nach Kanada

Hermanda Burger geborene Ebbers

Heute erzähle ich die Geschichte der Barßeler Auswanderin Hermanda Burger geborene Ebbers, die jetzt in Kanada lebt. Zu Hermanda habe ich sowohl schriftlich als auch telefonisch Kontakt aufgenommen und sie hat mir in einem längeren sehr persönlichen Gespräch, ihre Lebensgeschichte geschildert.

Trotz ihrer inzwischen 90 Jahre, ist Hermanda Burger körperlich und geistig noch sehr fit. Für die körperliche Fitness geht Hermanda wöchentlich mehrmals in`s Schwimmbad. Sie hält regen Kontakt zu ihrer Barßeler Heimat d.h. zu ihren Geschwistern, insbesondere zu ihrem Bruder Franz. Sie berichtet mir, wie wichtig für sie fern der Heimat die „Barßeler Blätter“ sind und das sie diese Broschüre mehrfach im Jahr zur Hand nimmt, immer dann, wenn sie an ihre Kinder- und Jugendzeit in good old Germany zurückdenken muss.

Hermandas Eltern sind Schneidermeister Hermann Ebbers und Frau Katharina geborene Lamping. Sie ist die älteste von 6 Kindern. Ihre 5 Geschwister sind: Fritz, Heinrich, Franz, Ewald und Annegret. Nach ihrer Schulzeit lebte Hermanda zunächst im Elternhaus am „Grünen Weg“. Anschließend war sie einige Jahre im Haushalt bei dem aus Barßel stammenden Dr. Josef Siemer, in Wilhelmshaven beschäftigt. Ihr Arbeitgeber wurde nach Bad Godesberg versetzt und sie zog ebenfalls um.

Im Jahr 1957 entschloss sich Hermanda ihrem nach Kanada ausgewanderten Freund Julius Burger zu folgen, der dort in einem Großunternehmen bei der INCO – International Nickel Company Limited in Port Colborne, inzwischen eine lukrative Anstellung gefunden hatte.

Der Weg in ein neues Leben mit einer fremden Sprache und Kultur war für beide nicht leicht, aber im Laufe der Zeit gelang es ihnen, sich Land und Leuten anzupassen. Sie heirateten und Hermanda bekam zwei Söhne. Ihr Ehemann Julius Burger, der in Deutschland das Maurerhandwerk erlernt hatte, erbaute in Port Colborne in der Province Ontario für seine Familie ein geräumiges Wohnhaus.

Port Colborne ist eine kleine Hafenstadt mit 18.500 Einwohnern und liegt unmittelbar am romantischen Erie See. Familie Burger fühlt sich nicht nur wegen der hohen Lebensqualität in der neuen Heimat Kanada sehr wohl, sondern auch wegen der einzigartigen Naturschönheiten. Die weltberühmten Niagara-Fälle sind mit dem Auto von ihrem Wohnort Port Colborne aus, in 30 Minuten zu erreichen.
Julius Burger ist inzwischen verstorben. Vom Elternhaus her war Julius ein „Müllerssohn“. Deshalb war es sein ausdrücklicher Wunsch, dass seine Urne auf dem Barßeler Friedhof in unmittelbarer Nachbarschaft zur Ebkensschen Windmühle, beigesetzt werden sollte.

Hermanda verbringt ihren Lebensabend bei ihren beiden Söhnen in Kanada. Sie wird im fortgeschrittenen Alter liebevoll von ihrem Sohn Ronald umsorgt. Hermanda hat auch nach 60 jährigem Auslandsaufenthalt ihre Muttersprache, das Barßeler Platt, nicht verlernt.

Auch hier wird einmal mehr deutlich: „Spraoke is Heimat“.
H.S.

Quelle: Barßeler Blätter Nr. 32 – 2016

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