Schifffahrt
Der Sextant ist ein Instrument aus Schifffahrt. Ein Sextant erfüllte lange Zeit die Funktion der Ermittlung des Standortes auf Hoher See.
Auf diesem Schiff fuhr Johannes Frerichs als Kapitän.
Die Entwicklung Barßels ist eng mit der Schifffahrt verbunden. Barßel wird auch als das „Seemannsdorf“ bezeichnet. Aufgrund der besonderen Lage Barßels am Kreuzpunkt mehrerer schiffbarer Flüsse, hat die Seefahrt schon im Mittelalter eine besondere Bedeutung. Die Flüsse dienen nicht nur der Fischerei als Sicherung der Nahrungsgrundlage, sondern vor allem dem Transport von Gütern.
Die Soeste bzw. das Barßeler Tief stellen über Jahrhunderte hinweg eine Verbindung zu anderen Handelsplätzen her, um Waren zu kaufen oder zu verkaufen.
Im 18. Jahrhundert kommt der Torfhandel in Schwung und bringt einen gewissen Wohlstand in das Dorf. In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts kam in Barßel zur Flussschifffahrt die Küstenschifffahrt hinzu. Hierfür setzt man Tjalken ein, die wegen ihres flachen Bodens bestens geeignet sind für Fahrten in flachen Gewässern. Die Segler verkehren zwischen den Häfen der Nordsee. Mit einfachen Geräten und ohne Karte trauen sich manche Barßeler mit ihren Schiffen sogar bis in die Ostsee. Die Besatzung besteht aus dem Schiffer und zwei Schiffsjungen, wobei der Schiffer häufig auch der Eigner des Plattbodenschiffs ist.
Um 1870 haben 40 hochseetüchtige Schoner und Kuffs Barßel als Heimathafen. Viele Schiffseigner führen ihr Schiff selbst als Kapitän und steuern es teilweise bis Amerika und in das Mittelmeer. Sie sind dafür oft monatelang auf den Meeren unterwegs, fern von Heimat und Familie.
Schon vor dem ersten Weltkrieg hat die Entwicklung der Barßeler Schifffahrt ihren Höhepunkt überschritten. Eisenbahnen und Dampfschiffe übernehmen immer mehr den Transport von Versorgungsgütern. In der heutigen Zeit gibt es immer weniger Barßeler, die den Seemannsberuf ergreifen.