Mühlenteam
Gezeichnet von Joh. Müller, Harkebrügge
Beim Hafenfest 1983 wurde die vom Bürger- und Heimatverein herausgegebene Mühlenaktie vorgestellt. Der Erlös aus dieser Aktion hat erheblich zur Instandsetzung des Maschinenhauses beigetragen.
Ebkenssche Mühle
Mehrere Mitglieder des Bürger- und Heimatvereins Barßel e.V. hatten sich schon öfter Gedanken über den Fortbestand der Barßeler Windmühle gemacht und darüber diskutiert, wie man die Ebkenssche Windmühle erhalten kann.
Nach einem Aufruf in der Nordwest-Zeitung, initiiert von Heike Hartung vom Erholungsgebiet Barßel & Saterland, dass ein freiwilliger Müller für Barßel gesucht wird, meldete sich Franz Cloer aus Hoheging bei ihr. Im September 2013 trafen sich Heike Hartung und Hinrich Grüßing vom Bürger- und Heimatverein Barßel e.V. mit Franz Cloer in der Windmühle zum ersten Kennenlernen.
Das “Mühlenteam Barßel“ war geboren.
Wir haben dann einfach mal angefangen zu arbeiten.
In den nächsten Jahren kamen Hans-Wolfram Thieben, Günter Frerichs und Karl-Heinz Schleunes zur bestehenden Gruppe hinzu. Günter Frerichs ist aus dem Team ausgeschieden. Aktuell besteht das Mühlenteam Barßel wieder aus 5 Personen. Johannes Sobing hat sich bei uns gemeldet und unterstützt uns bei unseren Arbeiten.
Das Team hat sich durch viele Aktivitäten bei den Bürgern zunehmend Aufmerksamkeit verschafft. Gilt es doch, das einzigartige Technikdenkmal Ebkenssche Windmühle zu reparieren und für die folgenden Generationen zu erhalten.
Anfang 2014 haben wir mit der Restaurierung der Mühle begonnen.
Wir bearbeiteten die Befestigung für den Bremsbalken, die Flügel, den Antrieb für den Lastenfahrstuhl und erledigten noch diverse andere Arbeiten.
Im Juni 2015 begannen die Arbeiten zur Restaurierung der Flügel. Flügel 1+3 komplett abgerüstet und alle Flügel, nach Erhalt der Genehmigung, verlängert. Hausruten und Wellkopf entrostet und neu gestrichen. Alle Wind- und Sturmbretter für Flügel 1+3 angefertigt.
Das alles hat bis zum Dezember 2015 gedauert.
Im Mai 2016 haben wir begonnen die Flügel 2+4 zu sanieren. Die Arbeiten waren identisch wie im Vorjahr. Damit die Mühle in der Vorweihnachtszeit gut aussieht haben wir 6 Lichterketten mit
2160 LEDs an den Flügeln und der Galerie angebracht.
Im Februar 2017 wurde uns ein neuer Fuchs für unseren Fangstock geschenkt. Anfang März haben wir günstig eine „Osttiroler Getreidemühle“ ersteigern können. Seitdem können wir das Vollkornmehl für das von uns entwickelte Rezept „Barßeler Mühlenbrot“ selber herstellen und an die Bäckerei Glup liefern.
Am Pfingstmontag haben wir das Jubiläum an unserer Mühle gefeiert.
„300 Jahre Mühlenstandort und 125 Jahre Ebkenssche Mühle“
Anschließend ging es an die Sanierung des Putzachtkants und Einrichtung einer Werkstatt auf dem Lagerboden.
2018: In diesem Jahr haben wir die Galerie bearbeitet. Wir haben alles gereinigt, einige Hölzer ausgetauscht und alles mit Leinöl gestrichen. Ein Mühlenbauer hat uns geholfen die Flügelwelle anzuheben und eine Sicherung für den Katzenstein einzubauen
2019: In diesem Jahr hatten wir geplant, die alte Übertragungstechnik soweit herzustellen, dass ein Mahlgang wieder mit Windkraft angetrieben werden kann. Diese Arbeiten müssen wir im Jahr 2020 weiterführen. Im August 2019 ist das Trauzimmer in der Mühle eingeweiht worden.
2020: Corona hat alle unsere Planungen über den Haufen geworfen. Trotzdem haben wir einiges geschafft. Im Trauzimmer haben wir Wärmestrahler angebracht und ein kräftiges Heizgebläse besorgt. Einige Brautpaare wurden in der Mühle getraut. Die Schrauben zur Befestigung der Querlatten waren schon wieder verrostet und wurden durch VA Schrauben ersetzt. Im November haben wir die Außenbeleuchtung erneuert. Die Mühle ist jetzt in der Dunkelheit gut sichtbar und ein markanter Punkt in der Gemeinde Barßel.
Ebkenssche Windmühle im Jahr 1958
Rechts daneben das Maschinenhaus, dort steht unter einem Vordach eine Dreschmaschine. Links das Müllerhaus. Bis 1975 wird in der Mühle von Hermine Ebkens unter Mithilfe von Heinrich Meinerling ein Futtermittelverkauf betrieben. Text: Auszüge aus dem Bildband „Barßel damals“
Die Ebkenssche Windmühle vor dem Verfall
Die Ebkenssche Windmühle ist bautechnisch in einem erbärmlichen Zustand. Durch umfangreiche Sanierungsarbeiten ab 1979 wird der Zerfall aufgehalten.
Renovierungsarbeiten beginnen
Ein Baugerüst ist aufgestellt. Die Renovierungsarbeiten haben begonnen. Zunächst wird nur die Mühle selbst restauriert. Müller- und Backhaus folgen später. In den folgenden Jahren werden mehrere Hunderttausend Euro in das Vorhaben investiert.
Blick ins Storchennest
Viele Jahrzehnte gab es in Barßel und Umgebung keine Störche mehr. Auf Initiative der Altersabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Barßel wurde als Standort für ein Storchennest das Gelände hinter der Barßeler Windmühle ausgewählt. Seit dem Jahr 2012 wird das Nest regelmäßig von einem Storchenpaar bezogen und es werden Eier ausgebrütet.
Mühlenfort / Mühlenforde
Unmittelbar hinter der Barßeler Mühle befindet sich die Mühlenforde. Forde bezeichnete man als Anlegestelle für Flussschiffe. Der Ebkenssche Mühlenteich war nur durch einen schmalen Durchstich mit der Soeste verbunden, aber so breit, dass man ihn etwa mit einer Mutte befahren konnte. Bei entsprechendem Wasserstand konnten sich die Flussschiffe trocken fallen lassen, so dass schwere Lasten von bereitstehenden Fuhrwerken übernommen werden konnten. Später diente die Ebkenssche Mühlenforde der Barßeler Bevölkerung als gefahrloses Badegewässer.
Die Ebkenssche Windmühle
Die Abbildung zeigt das Mühlenensemble, bestehend aus Windmühle, Müllerhaus mit Stallungen, Maschinenhaus und Außengelände.
Fuchs auf dem sogenannten Fang
Dieser dient zur Betätigung der Bremse von der Galerie aus. Der Fuchs wurde uns von der Fa. Wortmann in Harkebrügge geschenkt. Der Fuchs hat Symbolcharakter in Windmühlen.
Fahrstuhlantrieb in unserem Technikdenkmal
Dieser Antrieb dient zur Betätigung des Fahrstuhls mit Windkraft. Alles zusammen auf dem Bild nennt man das Storchennest. Das Holz für das Antriebsrad hat die Fa. Claaßen Harkebrügge kostenlos zur Verfügung gestellt.
Steinkran in der Ebkensschen Mühle
Er wird benötigt, um die Mahlsteine zum Schärfen anheben und drehen zu können.
Fahrstuhl in der Mühle
Er wurde benutzt, um die Säcke in der Mühle vom Erdgeschoss auf den Steinboden zu transportieren. So einen Fahrstuhl gibt es in anderen Mühlen in der Umgebung nicht.